Auf unerwartet geringes Zuhörerinteresse stieß die jüngste Sitzung des Fahrenbacher Gemeinderates. Erstaunlich, denn die Themenpalette mit der Betriebserlaubnis Kindergarten, Sanierung der Wasserleitung in Fahrenbach, Sanierung Denkmal Trienz und die Neufassung der Polizeiverordnung versprach interessante Diskussionen.
Nachdem Bürgermeister Jens Wittmann von der Neuinstallation einer Straßenlampe im Bereich Birkenstraße berichtet hatte, kam die neue Polizeiverordnung gegen umweltschädliches Verhalten zur Sprache. Diese befasst sich mit einer breiten Palette des täglichen (Ordnungs-) Lebens vom Lärm über Gefahren durch Tiere, Plakatierungen und wildes Campen bis hin zur verpflichtenden Anbringung von Hausnummern in Ziffern. Nötig, so Wittmann ist die Neufassung, weil die alte Satzung schon zwanzig Jahre alt sei und nicht mehr den neusten Vorgaben entspricht. Grundsätzlich aber orientiert sich auch die neue Polizeiverordnung an den bestehenden Regelungen. Schön wäre es, so der Tenor, wenn die alle eingehalten werden würden. Leider ist dies aber nicht der Fall, wie später bei den Anfragen aus dem Gremium mit dem Hinweis auf ungepflegte innerörtliche Flächen oder auf diverse Ablagerungen auf Privatgrundstücken, die dem Ortsbild abträglich sind, deutlich wurde. Damit der kommunale Ordnungsdienst bzw. die Verwaltung da auch eingreifen kann, wurde dann die neue Verordnung bei einer Enthaltung beschlossen.
Der Kommunale Kindergarten, so leitete Wittmann über, stellt die Verwaltung eigentlich dauernd vor Herausforderungen. Weniger Kinder d.h. auch weniger Zuschüsse und erhöhter Personalbedarf sorgen dafür, dass man beim Angebot flexibel bleiben muss. Der Bedarf der Eltern sollte abgedeckt werden, doch auch die Kosten dürfen nicht aus den Augen gelassen werden. Gut, wenn man da den Dialog zwischen Kiga-Leitung, Verwaltung und dem KVJS (Kommunalverband Jugend und Soziales) dauerhaft hält und immer Optimierungen im Auge hat. Vor diesem Hintergrund will man jetzt die Betriebserlaubnis für den Kindergarten „Sonnenschein“ in Fahrenbach dahingehend ändern, dass in zwei Gruppen die U3-Kinder betreut und in drei weiteren Gruppen Kinder von 2 Jahren bis zum Schulalter aufgenommen werden können. Diese Pläne fanden Zustimmung im Gremium.
Ein leidiges Thema, das die Gemeinde seit Monaten beschäftigt ist bräunlich gefärbtes Wasser das teilweise bei Hauseigentümern ankommt. Zu den zuvorderst Betroffenen gehören die Anwohner der Adolf-Weber-Straße in Fahrenbach. Als Ursache des Übels haben die Stadtwerke Mosbach, die für die Wasserversorgung zuständig sind, zwar einen fehlerhaften pH-Wert im Wasserwerk Krumbach ausgemacht, doch das scheint nicht allein die Wurzel des Übels zu sein. Inkrustationen die sich in der alten, überdimensionierten Leitung lösen, tragen auch ihren Teil zum Ärgernis bei. Deswegen, so haben die Stadtwerke vorgeschlagen, soll in dem stärksten betroffenen Bereich am Ende der Adolf-Weber-Straße jetzt die Leitung ausgetauscht werden. Ob wie bisher mit Gussrohren, mit Kunststoffrohren oder gar einem PE-Schlauch als „Inliner“ in der bestehenden Leitung muss noch geklärt werden bzw. zeigt sich bei der Submission. Der Gemeinderat gab nach kurzer Diskussion zwar die entsprechenden Mittel von rund 143.000. -€ frei, brachte aber auch seine Unzufriedenheit mit den Stadtwerken zum Ausdruck. Die Verwaltung wurde gebeten nochmals intensiv nachzufragen, wann man in Wasserwerk Krumbach, dort wird das Wasser das aus drei Quellen stammt ins Leitungsnetz gepumpt , die Probleme mit der pH-Einstellung in Griff kriegt?
Damit bei der Verwaltung keine EDV-Probleme entstehen beschloss das Gremium danach den Austausch des Servers im Rathaus. Das kostet mit Installation, Migration, Einweisung und Lizenzen rund 38.000.-€. Geld, so Wittmann, das man investieren muss, weil Microsoft den bisherigen Support aufgekündigt hat und man auf Strecke keine Cyber-Attacken oder ähnliches riskieren will. Dem Gremium wurden zwei Angebote vorgelegt, von denen das der Mosbacher Firma Macro am günstigsten war. Gute Erfahrungen, so Kämmerer und EDV-Spezialist Thomas Breitinger habe man mit Macro ja eh schon gesammelt. Die Zeit drängt, so der Bürgermeister denn bis Oktober sollte der „Change“ vollzogen sein.
Ein klein wenig mehr Zeit hat man sich für die Versetzung des Kriegerdenkmals in Trienz genommen. Allerdings nicht viel, denn der diesjährige Volkstrauertag soll in Trienz, am neuen Standort neben der Friedhofshalle begangen werden. Dort soll das 1901 gefertigte Bauwerk aus Sandstein mit dem markanten Adler an der Spitze seine neue Heimat finden. Bisher steht das Denkmal in einer Grünanlage am Ortsausgang Richtung Muckental. Für die Versetzung und die Sanierung des Denkmals – die Schriften sind teilweise kaum noch lesbar – wurden bei regionalen Fachfirmen Angebote eingeholt, deren endgültige Prüfung noch läuft. Der Gemeinderat beschloss daher die grundsätzliche Umsetzung und gab dem Bürgermeister den Auftrag dem günstigsten Angebot den Zuschlag zu erteilen.
Die Zustimmung gab es dann für den Bau eines Mehrfamilienhauses im Ortszentrum von Fahrenbach, ehe der Bürgermeister von der Genehmigung des vorgelegten Haushaltes durch das Landratsamt berichtete. Weniger positiv dagegen war der Themenkomplex Glasfaserausbau, wo in den letzten Tagen die Verwaltung wieder intensiv Gespräche suchte nachdem von den aktuell tätigen Firmen wenig Information kam. In Fahrenbach und Robern sei man dran Mängel beim Tiefbau (insbesondere Gehwege) zu beseitigen und auch bei den Installationen sei man bemüht die Fehler zu beheben. Allerdings sei die Zahl der Störungsmeldungen weiter hoch. In Trienz habe man die Tiefbauarbeiten abgeschlossen, allerdings „seien die Oberflächen noch teilweise zu korrigieren“. Eine schöne Formulierung die aber den Kunden nicht zufrieden stellt, vor allem dann, wenn der immer noch auf die Glasfaser wartet, weil diese nicht eingeblasen ist. Das Licht jedenfalls, sei mittlerweile auch in Trienz – zumindest bei einigen – angekommen.
Nach der Information über die kommenden Termine wurden aus dem Gemeinrat noch angefragt wie der Verkauf der Bauplätze im Feldbrunnen II laufe (da sei man durchaus zufrieden) und wie Planungsstand für Photovoltaik auf dem Deponiegelände und der Anlage eines Friedwaldes ist. Auch das Gemeindejubiläum und die Orts-App, die gut ankommt, waren Themen. Ärgerlich, so machte diversen Beiträge deutlich sind ungepflegte Grundstücke im Ort oder am Ortsrand oder Flächen die eher Müllhalden gleichen. Hier, so die Verwaltung, habe man teilweise nur wenig Handhabe, man versuche aber an die Einsicht der Grundstückseigentümer – egal ob die hier wohnen oder von auswärts kommen – zu appellieren. In einigen Fällen habe das zuletzt sogar gefruchtet.