Der Bebauungsplan „Birken 1“ in Fahrenbach war erstes Thema bei der jüngsten Sitzung des Fahrenbacher Gemeinderates. Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung waren vom Ingenieurbüro für Kommunalplanung (IFK) 17 Behörden und Träger öffentlicher Belange angeschrieben worden, um sich zu den Plänen der Erschließung im Bereich der Adolf-Weber-Straße durch einen privaten Investor zu äußern. Moritz Lange vom Büro IFK ging auf die Beiträge der einzelnen Fachämter ein. Größtenteils waren die Statements unkritisch und konnten in das laufende Verfahren übernommen werden. Über einige geforderte Novellierungen galt es aber noch zu beschließen. So soll eine Dachneigung von 15 – 42 Grad zulässig sein und auch die direkte Zufahrtsmöglichkeit zu den einzelnen Grundstücken (ohne Überfahrten) ist einzuplanen. Von der Naturschutzbehörde kam u.a. die Anweisung Nistkästen aufzuhängen und ein Konzept zur Umsiedlung von dort gesehenen Fledermäusen ist zu entwickeln. Die Inanspruchnahme von Wiesen und Flächen ist zudem durch das Öko-Konto entsprechend auszugleichen. Auch dafür, so Lange, habe man eine Lösung gefunden. Vom Fachbereich Abwasserbeseitigung kam der Hinweis auf die Notwendigkeit der Entwässerung im Mischsystem unter Berücksichtigung des Rückhaltevolumens. Grundsätzlich sei der vorhandene Kanal ausreichend. Nach kurzer Erläuterung der einzelnen Forderungen und deren Einarbeitung gab das Gremium dann einstimmig den Weg zur Offenlage des Bebauungsplanes „Birken 1“ frei. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Erschließung der 8.361 qm großen Fläche, von der 81 % als Nettobauland ausgewiesen sind.
Endlich gebaut werden kann ja jetzt bekanntlich im Baugebiet „Feldbrunnen II“. Einige Bauplätze sind vergeben und für ein Anwesen in der Straße „Am Seebach“ lag dem Gremium schon ein Baugesuch für ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage vor. „Schön, dass es los geht“, so der Tenor. Weiter geht`s auch in der nächsten Generation bei der Bäckerei Zettl in Trienz. Sohn und Tochter der Familie Zettl bleiben dem Bäckerhandwerk treu und so ist die Erweiterung der Backstube eine fast logische Konsequenz. Dafür gab´s allenthalben Zustimmung sowie spontanen Applaus von Gemeinderäten und Zuhörern ob dem Beitrag zur Infrastruktur. Baugesuch Nummer drei beschäftigte sich mit einem Wohnhausanbau in der Akazienstraße. Auch dem konnten die Damen und Herren im Gremium zustimmen, auch wenn eine Befreiung bezüglich der Dachneigung erforderlich war.
Neue Pfade, so führte Bürgermeister Jens Wittmann fort, wolle man in Fahrenbach mit der Einrichtung einer Orts-App beschreiten. Mit einer Smartphone-App, die mit einfacher Anwendung und einem attraktiven Kachel-Design wirbt, wird der Kontakt zwischen Kommune, Bürgerschaft, Vereinen, Gruppen und Institutionen vereinfacht und schneller gemacht. Bei Bedarf kann man Push-Mitteilungen schalten um die Bürger zu informieren. In der Orts-App, so das Angebot können die Nutzer Neuigkeiten aus der Gemeinde, den Vereinen und lokalen Ortsgruppen abrufen, Stimmungsbilder zu laufenden Projekten erhalten oder sich über Veranstaltungen informieren. Das ganze Ortsgeschehen wird quasi in einer App gebündelt, so der Bürgermeister, der von guten Erfahrungen in anderen Kommunen berichtete. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielseitig. Wichtig ist aber, dass die Gemeinde immer selbst regelt was zugelassen wird und was nicht auf die Orts-App gehört. Die Homepage wird natürlich weiter gepflegt und aktualisiert und auch das Amtsblatt, das man zusammen mit der Gemeinde Limbach wöchentlich herausbringt, bleibt erhalten. „Jeder soll sich seine Informationen da holen, wo und wie er es am liebsten hat“, so Wittmann. Nach kurzer Beratung und Beantwortung von aufgekommenen Fragen stimmte der Rat zu, den nächsten Schritt zur Orts-App in Zusammenarbeit mit der Firma apicodo aus Mainz zu gehen. Für die Einrichtung plant man etwa ein halbes Jahr ein.
Wäre eine Orts-App schon in Betrieb, könnte man über die auch die Umfrage zur Thematik Bürgerbus abwickeln. Die BWG-Fraktion will sich ein Meinungsbild verschaffen, in wie weit der Bedarf für einen solchen Bürgerbus besteht. Dabei geht es nicht nur um den Bedarf, sondern es gilt die Kosten der Beschaffung und damit verbunden mit den Nutzungsgebühren zu eruieren. Zudem braucht es viele Freiwillige die bei Bedarf auch den Fahrdienst im „Touren- oder Bedarfsverkehr“ übernehmen. Dranbleiben heißt auch hier die Devise, so der Auftrag an die Verwaltung. Die sammelt derzeit auch Ideen zur Feier des Jubiläums der Gesamtgemeinde. Vor 50 Jahren schlossen sich Fahrenbach, Robern und Trienz zusammen. „Wir haben alle gemeinsam eine gute Entwicklung hinter uns und das dürfen wir auch gemeinsam entsprechend würdigen“, so der Bürgermeister. Neben einem Ehrungsabend steht ein Sommerfest am Roberner See, Ortsrundgänge mit Blick auf die Historie der drei Ortsteile, ein Fotowettbewerb oder eine Hobbyausstellung als Ergebnis eines ersten „Brainstormings“ auf der Vorschlagsliste. Was genau umgesetzt wird gilt es noch zu besprechen und natürlich sei man noch für neue Ideen offen, so der Bürgermeister.
Probleme gehören halt auch zum kommunalen Alltag und so wurde von Ratsseite die Problematik der Verschmutzungen und Belästigungen rund um die Schule angesprochen. Der wegen der direkten Nachbarschaft von Bürgerzentrum, Schule und Halle schon mal als „Fahrenbacher Campus“ bezeichnete Bereich wird abends von Jugendlichen als Treffpunkt genutzt. An sich ja kein Problem, doch weil sich Verschmutzungen, Störungen und Belästigungen der Nachbarn mehren, war schon des Öfteren die Polizei vor Ort. Auch die unerlaubte, weil zu laute Nutzung des Kleinspielfeldes spielt da eine Rolle. Altersbeschränkungen werden ignoriert und teilweise werden Jüngere die wirklich „nur kicken“ wollen, verjagt. Hier gelte es weiter das Gespräch zu suchen, auch wenn das zuletzt bei Jugendlichen und Eltern nicht immer auf fruchtbaren Boden fiel. Evtl. sei sogar der Einsatz von Streetworkern möglich.
Verunreinigungen des Leitungswassers waren dann noch ein Thema. In Teilbereichen von Fahrenbach kommt es seit geraumer Zeit immer mal wieder nur bräunliches Wasser aus der Leitung, was nach ersten Beprobungen durch die Stadtwerke - die sind für die Wasserversorgung und damit das Leitungsnetz zuständig - zwar nicht gesundheitsschädlich aber trotzdem nicht hinnehmbar ist. Anwohner aus der Adolf-Weber-Straße und der Eichenstraße schilderten das Dilemma, das sie tageweise schon seit vielen Wochen beschäftigt. Tatenlos waren Verwaltung und Stadtwerke nicht, doch noch hat man die Wurzel des Übels nicht gefunden. Liegt`s an den veralteten Leitungen oder an ruckartigen Entnahmen, die Absetzungen lösen? Zusammen mit den Stadtwerken werde man nun die Suche bei einer Haus-zu Haus-Begehung, beginnend in der Adolf-Weber-Straße, intensivieren versprach Bürgermeister Wittmann, denn sauberes Leitungswasser ist alternativlos.
Nach Fragen zu Photovoltaikanlagen oder der Planung von Windkraftanlagen sprach das Gremium auch nochmal die Thematik „Bestattungswald“ in Robern an. Hier gibt es seit Jahren Überlegungen im Bereich des Friedhofes eine solche Bestattungsform anzubieten. Allerdings mussten noch Flächen erworben werden. Aktuell laufen noch Gespräche mit Waldbesitzern um durch einen Flächenzukauf das Plangebiet abzurunden. Dann gilt es, die Umwandlung der Waldflächen für die Sondernutzung mit der Forstverwaltung abzuklären.